top of page
AutorenbildPeter Schulz

„Mut zum Handeln“: Zivilcourage im Fokus einer interaktiven Veranstaltung

Am 14. November 2024 fand von 18:30 bis 20:30 Uhr im Bürgersaal der Hochschule Fresenius in Wiesbaden die Veranstaltung „Mut zum Handeln“ statt. Organisiert von der Gesellschaft Bürger & Polizei e.V., dem Polizeipräsidium Westhessen und dem Wiesbadener Kurier, brachte der Abend rund 80 junge Menschen, Lehrkräfte und interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammen. Ziel war es, Jugendliche und junge Erwachsene für Zivilcourage zu sensibilisieren und sie zu unterstützen, in kritischen Situationen richtig zu handeln.


Herr Paschek begrüßt alle Anwesenden. Im Hintergrund befindet sich eine Präsentation mit dem Titel "Mut zum Handeln"

Wie reagiere ich, wenn andere in Not sind?


Im Zentrum des Abends stand die Frage: Wie reagiere ich, wenn andere in Not sind?  Diese wurde sowohl theoretisch beleuchtet als auch durch praktische Ansätze greifbar gemacht. Polizeipräsident Felix Paschek eröffnete die Veranstaltung und unterstrich in seiner Ansprache die Bedeutung von Zivilcourage:


„Zivilcourage stärken, heißt für mich, den Mut von Bürgerinnen und Bürgern zu stärken, in schwierigen Situationen das richtige zu tun. Denn nur gemeinsam können Polizei und Bürgerinnen und Bürger für eine lebenswerte und sichere Gesellschaft einstehen.“


Eine interaktive Umfrage, bei der das Publikum per QR-Code anonym abstimmen konnte, regte die Teilnehmenden an, ihre eigene Bereitschaft zum Handeln schon zu Beginn zu reflektieren.


Impulse und praxisnahe Einblicke


Der erste Vortrag des Abends wurde von Polizeioberkommissar Cengiz Colak gehalten, der das Gewaltpräventionsprogramm „P.i.T. – Prävention im Team“ vorstellte.

Dieses richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 8 und vermittelt in fünf Projekttagen Wege für einen gewaltfreien Umgang mit Konflikten. Besonders eindrucksvoll war das interaktive Rollenspiel, das Colak mit einer P.i.T.-Klasse präsentierte. Dabei wurde nicht nur gezeigt, wie das Programm funktioniert, sondern auch, wie Jugendliche gestärkt werden, selbstbewusst und gewaltfrei zu handeln.


Herr Colak reicht einer Schülerin seines P.i.T. - Programms ein Mikrofon

Im Anschluss gewährte Polizeioberkommissarin Nicola Winter Einblicke in die Arbeit einer Notrufdisponentin. Sie schilderte, wie ein Notruf bei der Polizei bearbeitet wird, welche Fragen gestellt werden und wie sich Anrufende verhalten sollten, um in einer Notlage bestmöglich zu helfen. Ein eingespielter Notruf sorgte für einen besonders greifbaren Moment.


Auch Jugendstaatsanwältin Dr. A. Ricard trug zur Praxisnähe des Abends bei. Sie erläuterte, wie nach der Aufnahme einer Anzeige durch die Polizei die Ermittlungen weitergehen und welche Rolle die Staatsanwaltschaft spielt. Am Beispiel von realen Fällen wurde deutlich, warum es wichtig ist, wachsam zu sein. Zudem ging sie auf typische Jugendstraftaten ein und sensibilisierte die Anwesenden für die juristischen Konsequenzen solcher Delikte.

 

Gemeinsamer Dialog und erneuter Perspektivwechsel


Nach den Impulsvorträgen wurden Videos von Straßenumfragen in der Wiesbadener Innenstadt gezeigt, bei denen die befragten Jugendlichen ihre Sicht auf Zivilcourage schilderten. Diese Videos fanden nicht nur vor Ort großen Anklang, sondern wurden auch auf den Social-Media-Plattformen der Veranstalter geteilt.


Eine lebhafte Podiumsdiskussion, moderiert von Christian Matz, Chefredakteur des Wiesbadener Kurier, rundete den Abend ab. Ted Krämer (Stadtschülerrat Wiesbaden), Fabian Bonnet (Jugendparlament Wiesbaden), Polizeioberkommissar Cengiz Colak und Staatsanwältin Dr. A. Ricard diskutierten verschiedene Perspektiven auf das Thema Zivilcourage und gingen dabei auch auf Fragen aus dem Publikum ein. Diese konnten sowohl über Wortmeldungen als auch interaktiv über das Smartphone eingebracht werden.


Die Podiumsteilnehmenden sitzen im Halbkreis und hören einem Wortbeitrag zu

Abschließend wurde auch die eingangs von Herrn Paschek durchgeführte interaktive Umfrage wiederholt. Die Ergebnisse zeigten eine bemerkenswerte Entwicklung: Die Bereitschaft und der Mut des Publikums, in kritischen Situationen zu handeln, hatten sich im Laufe des Abends signifikant erhöht.

 

Information und Austausch in lockerer Atmosphäre


Nach der Veranstaltung bestand die Möglichkeit, sich am Stand der Einstellungsberatung über den Polizeiberuf zu informieren. Zudem nutzten viele Teilnehmende die Gelegenheit, in ungezwungener Atmosphäre mit uniformierten Polizeibeamtinnen und -beamten ins Gespräch zu kommen.


Die Veranstaltung „Mut zum Handeln“ vermittelte den Teilnehmenden nicht nur Wissen, sondern auch praktische Ansätze, um in kritischen Situationen Verantwortung zu übernehmen. Die Kombination aus Vorträgen, interaktiven Elementen und persönlichem Austausch sorgte für eine lebendige Atmosphäre. Der Abend klang schließlich mit der Ausgabe von Dönergutscheinen aus, die viele Teilnehmende gleich vor Ort im gegenüberliegenden Restaurant einlösten – ein gelungener Abschluss eines inspirierenden Abends.


Weitere Bilder:



10 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page